Christophoruskirche in Mühlfeld
Der Chorturm ist im Kern spätgotisch. Sein schiefergedecktes oberstes Geschoss, das die Turmuhr und den Glockenstuhl beherbergt, und den achtseitigen Knickhelm erhielt er erst später. An ihn wurde 1593 das Langhaus angebaut, nach der Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg wurde es wieder instand gesetzt. 1705 wird die Kirche renoviert und erhält eine Orgel. Am 24.4. 1710 kauft die Familie von Wolzogen, die wegen ihres evangelischen Glaubens aus Neuhaus in Österreich vertrieben worden war, das Schloßgut mit Patronatsrecht von den Freiherren von Bibra für 25 000 Gulden. Der Turm erhält seine heutige Gestalt, und eine neue Turmuhr und die mittlere Glocke werden angeschafft. 1723 wurde das Langhaus durch den Einbau von Emporen erweitert, deren Brüstungen mit biblischen Szenen bemalt sind. Das Altarretabel wurde vom Hofmaler des Landgrafen von Hessen-Rotenburg mit der Darstellung des Gekreuzigten gestaltet. Im Chor, d. h. im Erdgeschoss des Chorturms, befinden sich noch die Grabmäler eines Ritters von Eberstein mit der Jahreszahl 1481 und einer Sophia von Wolzogen mit der Jahreszahl 1746. Letzters und eine Inschrift über dem Südportal der Kirche und ein schönes Deckengemälde Kirche erinnern an das Patronat der Herren von Wolzogen.
Ab 1720 siedeln diese auch Judenfamilien im Ort an. Gegenüber dem Schloß wurde der Judenbau als Wohnstätte für sie errichtet. Etwa 100 Jahre später waren 24 jüdische Familien mit 76 Seelen bei 331 Einwohnern vorhanden.
Sicherlich zu erwähnen sind wohl mehrere Besuche Friedrich Schillers in Mühlfeld. Von 1683 bis 1839 gehörte nämlich auch der Oberharleser-Hof und von 1718 bis 1733 und 1741 bis 1754 auch das benachbarte Bauerbach zur Pfarrei Mühlfeld. Dort ist von Dezember 1782 bis Juli 1783 Friedrich Schiller bei der Familie von Wolzogen zu Gast und besucht in Bibra und möglicherweise auch in Mühlfeld regelmäßig den Gottesdienst. In jenen Tagen entschied sich Schiller das Drama „Don Karlos“ (1787), weil sein „Bauersbacher Leben auf der Grenze des Protestantismus und Katholizismus“ lag.
1851 wurden die Mellrichstädter Protestanten nach Mühlfeld eingepfarrt. 1892 wird Mellrichstadt Filialgemeinde und 1911 zum Exponierten Vikariat erhoben. 1902 werden die Evangelischen von Eußenhausen nach Mühlfeld eingepfarrt.
Bis 2018 war die Pfarrei Mühlfeld Pfarrsitz des Pfarramtes Mühlfeld zu dem auch die selbstständigen Kirchengemeinden Sondheim im Grabfeld mit vRoßrieth und Bahra gehörten.Die Kirche wurde letztmalig im Jahr renoviert.
Gustav-Adolf-Kirche in Mellrichstadt
Die Gustav-Adolf-Kirche wurde im Jahr 1933 erbaut, ermöglicht dank großzügiger Zuschüsse durch das Gustav-Adolf-Werk. Sie wurde damals schlicht und ohne viele Verzierungen gestaltet. Architektonisch und vom Ausdruck ganz im Lebensgefühl dieser Zeit diente unsere Kirche der Gemeinde viele Jahrzehnte und bot unserer Gemeinde eine Heimat. Nachdem allmählich aber erhebliche Bauschäden festgestellt wurden, entschloss sich die Kirchengemeinde im Jahr 2000, die Kirche zu sanieren, zu renovieren und in großen Teilen neu zu gestalten.
An der Chorwand wurde das Kreuz abgenommen und durch ein leuchtend strahlendes Buntglasfenster ersetzt. Der vormals dunkle Chorraum strahlt nun in hellem, freundlichen Licht, das in den Farben gelb und blau den Ostermorgen nachempfindet.
Die 2001 begonnenen Arbeiten fanden im März 2002 ihren Abschluss, und am Palmsonntag wurde die Wiedereinweihung der Gustav-Adolf-Kirche gefeiert. Im Zuge der Renovierung wurden Altar, Taufstein, Ambo, Vortragekreuz, Boden, Bänke, Heizung, Beleuchtungsanlage, Stromanlage, Orgel, Außenfassade und Innenanstrich erneuert bzw. neu gestaltet oder saniert. Alle verwendeten Materialien stammen aus der näheren Umgebung. Die neuen und bequemen Bänke wurden selbst entworfen und aus deutschem Ahorn gefertigt. Gerade die liturgischen Orte wurden allesamt von ortsansässigen Firmen (Fa. Reich: Altar, Fa. Weihrauch: Chorfenster) gespendet.
Die sehr gelungene Farbgebung und die beiden neuen Fenster im Chor gestaltete Godi Hirschi, das Raumkonzept mit den bildhauerischen Komponenten stammt von Kurt Sigrist. Die beiden renommierten Schweizer Künstler hatten den ausgelobten Wettbewerb zur künstlerischen Neugestaltung der Kirche gewonnen und haben sich an vielen Orten Europas einen herausragenden Ruf erworben.
Um den massiven 1,5 Tonnen wiegenden Altar aus rotem Mainsandstein versammelt sich die Gemeinde zum Empfang der eucharistischen Gaben, um den schwarzen Taufstein aus Basaltlava die Taufgemeinde. Die Liturgen stehen mit Blick zur Gemeinde hinter dem Altar und sind auch am Ambo gut sichtbar.
Es entstand ein völlig neuer, lichtdurchfluteter, freundlicher Raum, der das österliche Licht der Auferstehung über allen und allem erstrahlen lässt. Der schlichte Kirchenraum und die besonderen Möglichkeiten der Lichttechnik untermalen die Verkündigung des Evangeliums und seiner Guten Nachricht. Die besonderen Lichtstimmungen inspirieren uns bei der Gestaltung unserer Abendgottesdienste.
Evangelische Pfarrkirche in Sondheim im Grabfeld
Die gegenwärtige Kirche wurde 1608 fertiggestellt. 1605 war der Predigtstuhl (Kanzel) und das Altarkruzifix aufgerichtet worden. Die größte Glocke wurde 1610 angeschafft. Die Inschrift lautet: ,,Ehre sei Gott in der Höhe. Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen". Die Kirchenuhr wurde 1616 angebracht und 1681, 1882 und 1965/66erneuert.
Die Kirche selbst ist in ihrem Äußeren geblieben, wie sie damals gebaut wurde. Auch die Sakristei war schon angebaut. Nur an der westlichen Giebelwand wurde 1734 das schöne ,,Schneckentürmchen", der Aufgang zur Empore, angebaut. Die umgebenden Gaden wurden schon 1784 bis 1814 abgebrochen. Die Fenster über und neben dem Haupteingang stammen aus dem Jahre 1734, das Fenster an der Nordseite wurde 1828 vergrößert, das Sakristeifenster 1717 abgeändert.
Nach der Fertigstellung hatte die Kirche an der Nordseite zuerst nur eine Empore. 1688 wurde eine kleine Empore links vom Eingang aufgestellt. Die Empore an der Nordseite wurde 1708 angehoben und eine zweite Empore eingeschoben. 1134 wurde die Orgelempore errichtet und 1857 der Fußboden mit Sandsteinplatten belegt. Neutünchungen erfolgten 1735, 1764, 1818, 1882, 1908, 1958. Bei letzterer wurde an der Südwand der Kirche ein großes spät- oder nachgotisches Christophorusbild freigelegt. Ebenso ein Bild über der Kanzel.
Bemerkenswert ist sicherlich der anstelle des alten Taufsteins in Benutzung genommene Taufengel. Er dient außerhalb des Taufgottesdienstes auch mit einem Pultaufsatz als Ambo. Im Jahre 1734 fertigte Johann Ernst Döring in Römhild die Orgel. Das Werk wurde allerdings 1908 durch eine Steinmeyer-Orgel ersetzt, das Orgelgehäuse blieb jedoch erhalten.
Evangelische Pfarrkirche in Bahra
Die Kirche von Bahra stammt aus Gotik. Der eingezogene quadratische Chorturm im Osten des mit einem Satteldach bedeckten Langhauses stammt aus dem 14. Jahrhundert. Ein Sakramentshaus im Chor ist aus dieser Zeit. Der Chorturm wurde 1717/18 aufgestockt und mit einer mehrfach getreppten, barocken, schiefergedeckten Haube bedeckt. Die Sakristei befindet sich an der Südseite des Turms.
Der Chorbogen wurde später rundbogig erweitert; der Altar ist eine einfache und ländliche Arbeit mit gedrehten Säulen undeine einfachen Kreuzigungsgruppe. Im 18. Jahrhundert wurde die Kirche von den Herren von Stein barockisiert. Bemerkenswert sind ein Kapitelstuhl und der Taufengel, der zu einem Lesepult umgearbeitet wurde. Beides dürfte wohl ebenso wie die Emporen aus einer vorbarocken Epoche stammen. Ein Treppenturm aus Holzfachwerk im Westen des Langhauses führt zur Empore an der Nordseite des Innenraums. Die Orgel mit zehn Registern, zwei Manualen und einem Pedal wurde 1962 von Hoffmann Orgelbau geschaffen. Leider ging der originale barocke Prospekt verloren.
Kirche St. Georg in Roßrieth
Der Ort Roßrieth wird erstmals 1140 erwähnt, als dort Güter an das Kloster Wechterswinkel übertragen werden. Das Rittergut Roßrieth war, als die Georgskirche erbaut wurde, als hehheber-sächsische Lehen im Besitz der Herren von der Kere. Wie ihre Vorgängerinnen wurde die kleine sehr schöne Kirche dem Heiligen Georg geweiht. Das massive Erdgeschoss und das den Glockenstuhl beherbergende Obergeschoss aus Holzfachwerk des mit einem Zeltdach bedeckten Chorturms wurden 1527 erbaut. Das an ihn angebaute, mit einem Satteldach bedeckte Langhaus wurde im 16. Jahrhundert verändert und 1700 grundlegend erneuert. Die Wappen derer von Kere und derer von Steinau genannt Steinrück sind im Chorbogen und am Sakramentshaus zu sehen. Die zweiteiligen Spitzbogenfenster an der Nord- und Südseite sind mit spätgotischen Ornamenten versehen. Die Orgel mit 4 Registern und 189 Orgelpfeifen wurde 1912 von G. F. Steinmeyer & Co. gebaut. Um 1960 wurde die Kirche als Simultaneum benutzt. Zwischen 1975 und 2008 wurde die Kirche innen und außen renoviert.